Leben wir zu schnell? Oder: Die Kunst zu leben
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Kaum ein Thema hat mich in letzter Zeit so berührt wie der Rhythmus und das Verhältnis von Be- und Entschleunigung unseres Daseins. Die Zeit läuft uns davon. Oder sind wir es, die vor der Zeit flüchten? Diese und mehr Fragen diskutiert auch das neu erschienene philosophie Magazin in seinem Dossier Leben wir zu schnell?
“… Wachsende Mobilität, digitale Revolution, steigende Leistungsanforderungen: Je größer das Ausmaß der Beschleunigung, desto knapper die Zeit. Unermüdlich hetzen wir ihr hinterher, passen unser Leben dem immer schnelleren Rhythmus an – und sind doch immer zu spät…”
Chefredakteur und Philosoph Wolfgang Eilenberger denkt in seinem Editorial laut nach und bezieht sich dabei auf den britischen Metaphysiker Alfred North Whitehead und sein Erstaunen darüber, “…. dass hoch entwickelte Vernunftwesen wie wir nur so kurz am Leben sind.”
Unsere “extrem hochtaktigen Wiederholungen des Immergleichen, mit denen wir versuchen, uns dauerhaft zu betäuben”, meint Eilenberger, führen uns weit weg vom Ideal eines guten Lebens. “Was tun, um aus diesen dumpfen Mustern auszubrechen? Möglicherweise würde es bereits ausreichen, ein menschliches Organ zu nutzen, dessen Funktion nach Whitehead genau darin besteht, „die Kunst zu leben zu befördern“. Er nennt dieses Organ „Vernunft“. Und zu philosophieren, bedeutet für ihn nichts anderes, als dieses Organ zu pflegen. Dafür braucht es Zeit, Ruhe und Geduld. Allerdings bei weitem nicht so viel, wie gemeinhin angenommen wird. Wir reden hier nicht von tausend Jahren. Manchmal reicht schon ein ruhiges Stündchen mit dem richtigen Buch oder Gesprächspartner”.
Lesen Sie bald mehr von Wolfgang Eilenberger in dem Buch Die Philosophen kommen , das demnächst in den Handel kommt. Vorbestellungen hier.
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