Was darf ich hoffen? Als ich 2013 diese Website und diesen Blog startete, war diese – eine der drei berühmten Kant´schen Fragen – schon hier präsent. Einige Hoffnungen haben sich seither erfüllt, andere nicht; wie das eben so ist. Und heute?
Positive Erwartungen sind risikobehaftet: Was, wenn das, was ich erhoffe, nicht eintritt? Gar alles noch schlimmer kommt? Andererseits: Wenn Furcht jede Hoffnung im Keim erstickt – gäbe es dann noch ein lebenswertes Morgen? Ein Dossier über die Hoffnung, damit die Reise in die Zukunft gelingt, präsentiert die neue Ausgabe des Philosophie Magazins. Inklusive einem Selbsttest zum Thema: Ist meine Hoffnung eine existenzielle Zuversicht, eine rationale Voraussicht, eine illusionäre Annahme – oder radikal?
Und – wie gut kann Hoffnung für uns überhaupt sein? Laut Nietzsche ist sie nicht mehr als ein Unterdrückungsmechanismus, schreibt Flaßpöhler: “In seiner Deutung des Pandora-Mythos imaginiert Nietzsche die Hoffnung, die in der Büchse der Pandora verbleibt, als das größte aller Übel, größer noch als all die Laster, die Pandora aus der Büchse entlassen hat. Denn der Mensch, so Nietzsche, wisse nicht, „dass jenes Fass, welches Pandora brachte, das Fass der Übel war, und hält das zurückgebliebene Übel für das größte Glücksgut, – es ist die Hoffnung. Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.“ Und doch war Nietzsche natürlich selbst ein Hoffender: Wie sonst hätte er seine Vision des Übermenschen, der sich von allen Fesseln befreit, je formulieren können? Einer von vielen Ansätzen, wenngleich durchaus interessant.
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