Der Tod als philosophisches Problem – erfolgreiche Nacht der Philosophie
Die Premiere der Nacht der Philosophie war ein großer Erfolg. Laut Angaben der Veranstalter diskutierten 1500 bis 2000 Wienerinnen und Wiener mit PhilosophInnen in den Kaffeehäusern. Ich hatte die Freude, Vortrag und Podiumsdiskussion mit der Philosophin und Buchautorin Katharina Lacina zu moderieren, was in dem völlig überfüllten Café phil eine anregende Herausforderung darstellte.
Das Thema “Der Tod als philosophisches Problem” kam sichtlich gut an – was wohl speziell in Wien kaum verwundert. Wo sonst, fragte etwa ein Autor in einem Merian-Heft über Wien – würde man lachen über das Bonmot: Sagt einer: “Weißt, wer g’storben is’?” Antwortet der andere: “Mir is’ jeder recht.”
Wo sonst verteilen sie Visitenkarten, auf denen die Adresse der letzten Ruhestätte verzeichnet ist? – Wien stirbt anders, meint Autor Herwig Zens: “Geht man durch Zürich, riecht man das Geld; geht man durch New York, spürt man die schnelle Belanglosigkeit; in Wien begleitet einen der Tod.” Allein diese Feststellung wäre wohl dazu angetan, neue philosophische Nachtsessions zu füllen – wie auch der Andrang im Café: Nach kurzer Zeit rüttelten Interessierte gar schon an der – wegen Überfüllung verschlossenen – Eingangstür. Die Indikatoren sprechen eine klare Sprache: Mehr davon. Die Philosophen kommen.