Am 9. April werden in 13 Wiener Kaffeehäusern Philosophen und Buchautoren zu verschiedenen Themen mit Kaffeehausgästen ins Gespräch kommen. Alle, die nun “höchste Zeit” ausrufen, werden sich freuen. Aber nicht nur sie. Denn:
Die Philosophen kommen. In letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, dass der Stellenwert der Philosophie in unserer Gesellschaft wieder massiv zunimmt: Millionen Menschen suchen nach Orientierung.
Veranstaltet wird die philosophische Kaffeehausnacht vom Magazin „wien live“. Initiator Helmut Schneider fragte mich, ob ich den Vortrag “Der Tod als philosophisches Problem” der Philosophin und Autorin Katharina Lacina moderieren würde? Freilich gern! Wann und wo? Am 9. April um 20:00 im Café Phil, Gumpendorfer Straße 10, 1060 Wien.
Die Themenliste der Veranstaltung reicht von Grundsätzlichem – “Was ist der Mensch?” (mit Josef Rhemann im Café Central, Herrengasse) oder “Der Ursprung des Lebens” (mit Reneé Schröder im Kulturcafé Korb, Brandstätte) – bis zu aktuellen Fragestellungen wie “Selbstverantwortung aus weiblicher Sicht” (mit Susanne Moser, Caffè Mokador, Dorotheergasse) und “Gibt es Gerechtigkeit im Kapitalismus?” (mit Alfred Pfabigan, Café Weimar, Währinger Straße).
“Bei der “Nacht der Philosophie” kommt zusammen, was in der traditionellen Wiener Kaffeehauskultur seit jeher zusammengehört”, schreibt die Wiener Zeitung: “Die Kaffeehäuser waren schließlich immer schon die halböffentlichen Wohnzimmer der Dichter und Denker. Kaum ein Wiener Philosoph oder Professor der Jahrhundertwende um 1900, der nicht sein Stammcafé, seinen Salon hatte. So soll Mathematikgenie Kurt Gödel seinen berühmten Unvollständigkeitssatz zum ersten Mal einem Freund in einem Kaffeehaus erläutert haben”.
Dazu eine Passage aus dem Vorwort zu meinem Buch (das leider noch nicht erschienen ist, aber immerhin mit einem Folder bei der Nacht der Philosophie vertreten sein wird):
Sind Philosophen die neuen Vorbilder, die unsere aufgeklärte Welt braucht? Die Schöngeister, kunstsinnigen Denker und interdisziplinären Intellektuellen? Möglicherweise ja. Und möglicherweise deshalb, weil sie wissen, wie man mit Abstraktem umgeht und wie man es konkretisieren kann.