Unzeitgemäß zeitgeistig… Philosophie forever
Was für ein Tag – der Sommer kommt, mein Buch liegt im ZEITgeist und hat auch eine ganze Menge Zukunft… 🙂
Was für ein Tag – der Sommer kommt, mein Buch liegt im ZEITgeist und hat auch eine ganze Menge Zukunft… 🙂
Design me a planet – was für eine Aufgabe! Wer wünschte sich nicht, beim Designen eines neuen Planeten mithelfen zu dürfen? Nun, ich wurde eingeladen, am 21. Juni aus meinem neuen Buch zu lesen –
Die Philosophen kommen… auch nach Ossiach und zwar im Rahmen einer überaus bemerkenswerten Konferenz: Die Tage der Zukunft finden von 17. bis 21. Juni im idyllischen Kärntner Stift Ossiach am See statt. Veranstaltet werden sie vom Insititut für Zukunftskompetenzen, einem hochmotivierten Team aus Experten, die erkannt haben, dass zukunftsfähiges Wirtschaften zum Überlebensthema für uns alle geworden ist.
„So banal sich das anhören mag“, so einer der Veranstalter, Harald Schellander, so bedeutsam sei es doch, neue Denk- und Handlungsweisen wie kreative Kooperation statt Konkurrenz, Gemeinwohl statt Egoismus oder Nachhaltigkeit statt kurzfristiger Gewinnoptimierung „wie eine Fremdsprache zu erlernen“.
Das Magazin Bestseller kürt die Veranstaltung und bezeichnet die Initiative als „Best Creation“ at its best, schliesslich gelte „Co-Creation als Schlüsselfaktor für die Zukunft, das heißt, mit vielen sein Wissen zu teilen, um die Veränderung, die wir gerne hätten, auf diese Weise gemeinsam zu kreieren“.
Mehr zu den hochdekorierten Speakern, Visionären, Futurologen und deren Initiativen – etwa den Open Space Tagen, einem Global Day und mehr bei Tage der Zukunft.
Eine kleine Anmerkung dazu sei mir erlaubt: Wenn man, wie ich, seit 25 Jahren bei derlei Veranstaltungen dabei war und ist, seien es TED-Veranstaltungen, unzählige Konferenzen oder Unternehmungen wie die Ars Electronica – dann kristallisiert sich nicht nur heraus, wie essentiell solche Initiativen sind, sondern auch, wie viel sie tatsächlich bewirken können. Immer wieder. Und sei es “nur” das gemeinsame Kräftesammeln für etwas Neues – im Großen oder Kleinen.
Let´s co-create future…
Das Buch ist da. Viel Spass beim Lesen!
Vorerst als Paperback, 232 Seiten dick, bald auch als E-Book-Version verfügbar.
Die Premiere der Nacht der Philosophie war ein großer Erfolg. Laut Angaben der Veranstalter diskutierten 1500 bis 2000 Wienerinnen und Wiener mit PhilosophInnen in den Kaffeehäusern. Ich hatte die Freude, Vortrag und Podiumsdiskussion mit der Philosophin und Buchautorin Katharina Lacina zu moderieren, was in dem völlig überfüllten Café phil eine anregende Herausforderung darstellte.
Das Thema “Der Tod als philosophisches Problem” kam sichtlich gut an – was wohl speziell in Wien kaum verwundert. Wo sonst, fragte etwa ein Autor in einem Merian-Heft über Wien – würde man lachen über das Bonmot: Sagt einer: “Weißt, wer g’storben is’?” Antwortet der andere: “Mir is’ jeder recht.”
Wo sonst verteilen sie Visitenkarten, auf denen die Adresse der letzten Ruhestätte verzeichnet ist? – Wien stirbt anders, meint Autor Herwig Zens: “Geht man durch Zürich, riecht man das Geld; geht man durch New York, spürt man die schnelle Belanglosigkeit; in Wien begleitet einen der Tod.” Allein diese Feststellung wäre wohl dazu angetan, neue philosophische Nachtsessions zu füllen – wie auch der Andrang im Café: Nach kurzer Zeit rüttelten Interessierte gar schon an der – wegen Überfüllung verschlossenen – Eingangstür. Die Indikatoren sprechen eine klare Sprache: Mehr davon. Die Philosophen kommen.
Am 9. April werden in 13 Wiener Kaffeehäusern Philosophen und Buchautoren zu verschiedenen Themen mit Kaffeehausgästen ins Gespräch kommen. Alle, die nun “höchste Zeit” ausrufen, werden sich freuen. Aber nicht nur sie. Denn:
Die Philosophen kommen. In letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, dass der Stellenwert der Philosophie in unserer Gesellschaft wieder massiv zunimmt: Millionen Menschen suchen nach Orientierung.
Veranstaltet wird die philosophische Kaffeehausnacht vom Magazin „wien live“. Initiator Helmut Schneider fragte mich, ob ich den Vortrag “Der Tod als philosophisches Problem” der Philosophin und Autorin Katharina Lacina moderieren würde? Freilich gern! Wann und wo? Am 9. April um 20:00 im Café Phil, Gumpendorfer Straße 10, 1060 Wien.
Die Themenliste der Veranstaltung reicht von Grundsätzlichem – “Was ist der Mensch?” (mit Josef Rhemann im Café Central, Herrengasse) oder “Der Ursprung des Lebens” (mit Reneé Schröder im Kulturcafé Korb, Brandstätte) – bis zu aktuellen Fragestellungen wie “Selbstverantwortung aus weiblicher Sicht” (mit Susanne Moser, Caffè Mokador, Dorotheergasse) und “Gibt es Gerechtigkeit im Kapitalismus?” (mit Alfred Pfabigan, Café Weimar, Währinger Straße).
“Bei der “Nacht der Philosophie” kommt zusammen, was in der traditionellen Wiener Kaffeehauskultur seit jeher zusammengehört”, schreibt die Wiener Zeitung: “Die Kaffeehäuser waren schließlich immer schon die halböffentlichen Wohnzimmer der Dichter und Denker. Kaum ein Wiener Philosoph oder Professor der Jahrhundertwende um 1900, der nicht sein Stammcafé, seinen Salon hatte. So soll Mathematikgenie Kurt Gödel seinen berühmten Unvollständigkeitssatz zum ersten Mal einem Freund in einem Kaffeehaus erläutert haben”.
Dazu eine Passage aus dem Vorwort zu meinem Buch (das leider noch nicht erschienen ist, aber immerhin mit einem Folder bei der Nacht der Philosophie vertreten sein wird):
Sind Philosophen die neuen Vorbilder, die unsere aufgeklärte Welt braucht? Die Schöngeister, kunstsinnigen Denker und interdisziplinären Intellektuellen? Möglicherweise ja. Und möglicherweise deshalb, weil sie wissen, wie man mit Abstraktem umgeht und wie man es konkretisieren kann.
„Philosophie legt die Steine in den Weg, die es interessant machen, den Weg zu gehen“ – dieses Zitat aus meinem Interview mit Florian Brody wählte ich als Interview-Headline. Der erste Blogbeitrag zum Buch “Die Philosophen kommen” kommt also aus dem innovativen Kalifornien. Woher auch sonst. Thx for that. Mehr dazu im Buch. Demnächst.
Wie oft am Tag checken Sie Ihre E-Mails?
Kaum ein Thema hat mich in letzter Zeit so berührt wie der Rhythmus und das Verhältnis von Be- und Entschleunigung unseres Daseins. Die Zeit läuft uns davon. Oder sind wir es, die vor der Zeit flüchten? Diese und mehr Fragen diskutiert auch das neu erschienene philosophie Magazin in seinem Dossier Leben wir zu schnell?
“… Wachsende Mobilität, digitale Revolution, steigende Leistungsanforderungen: Je größer das Ausmaß der Beschleunigung, desto knapper die Zeit. Unermüdlich hetzen wir ihr hinterher, passen unser Leben dem immer schnelleren Rhythmus an – und sind doch immer zu spät…”
Chefredakteur und Philosoph Wolfgang Eilenberger denkt in seinem Editorial laut nach und bezieht sich dabei auf den britischen Metaphysiker Alfred North Whitehead und sein Erstaunen darüber, “…. dass hoch entwickelte Vernunftwesen wie wir nur so kurz am Leben sind.”
Unsere “extrem hochtaktigen Wiederholungen des Immergleichen, mit denen wir versuchen, uns dauerhaft zu betäuben”, meint Eilenberger, führen uns weit weg vom Ideal eines guten Lebens. “Was tun, um aus diesen dumpfen Mustern auszubrechen? Möglicherweise würde es bereits ausreichen, ein menschliches Organ zu nutzen, dessen Funktion nach Whitehead genau darin besteht, „die Kunst zu leben zu befördern“. Er nennt dieses Organ „Vernunft“. Und zu philosophieren, bedeutet für ihn nichts anderes, als dieses Organ zu pflegen. Dafür braucht es Zeit, Ruhe und Geduld. Allerdings bei weitem nicht so viel, wie gemeinhin angenommen wird. Wir reden hier nicht von tausend Jahren. Manchmal reicht schon ein ruhiges Stündchen mit dem richtigen Buch oder Gesprächspartner”.
Lesen Sie bald mehr von Wolfgang Eilenberger in dem Buch Die Philosophen kommen , das demnächst in den Handel kommt. Vorbestellungen hier.
Wenn Denker, Künstler, Kreative zusammenkommen und gemeinsam phantasieren, dann macht Philosophie so richtig Spaß. The Institute of Art and Ideas präsentiert ein frühsommerliches Festival für Philosophie und Musik in England. Ab ins Reisebüro…
Das faszinierende Konzept von zweiten oder sonstigen Gegenwelten ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Der Philosoph und Kulturwissenschaftler Robert Pfaller hat dieser Tage sein neues Buch präsentiert “Zweite Welten. Und andere Lebenselixiere”, S. Fischer Verlag. Auf lustvolle Weise untersucht er darin die Zusammenhänge zwischen unserer “ersten Welt”, dem wirklichen Leben mit allen Mühen und der “zweiten Welt” unserer Wünsche, Träume und Phantasien. Der heutige Mensch steht dem Genuss ratlos gegenüber, ist Pfaller überzeugt; ein Umstand, den er schon in seinem wunderbaren letzten Buch “Wofür es sich zu leben lohnt” höchst überzeugend thematisiert und analysiert. (Siehe auch Delegieren wir unser Leben an virtuelle Welten?)
Das Netz verändert unser Denken und unser Verhältnis zur Welt. Mit diesem Themenumfeld setzten sich drei renommierte Keynote-Speaker beim gestrigen future.talk-Event – veranstaltet von der Telekom-Austria-Group – auseinander: Google Ideas Director Jared Cohen, Eli Pariser, Politaktivist und Autor des Buches “The Filter Bubble” und der Philosoph Slavoj Žižek. Motto: „ME MYSELF AND I. How does the Internet shape our thinking?”
Wichtigste Botschaft des Abends: Wir müssen lernen, bewusst mit den Einflüssen umzugehen, die das Netz auf uns hat. Eli Pariser betonte, welche Verantwortung die großen Anbieter wie Facebook, Google, Amazon und Co. dabei haben. Sie müssen transparent machen, nach welchen Kriterien sie Informationen vorfiltern. Žižek: “Ja, wir brauchen Gatekeeper, aber es sollten „gute“ Gatekeeper sein”. Mündige Konsumenten sowie gesellschaftliche und politische Institutionen müssen das immer wieder aufs Neue einfordern und die Öffentlichkeit dafür schaffen, beziehungsweise sensibilisieren. Stichwort Zukunftsweb.