Das Große im Kleinen

Morgen ist nicht nur Frühlingsbeginn, sondern auch Welttag der Poesie. Gleichzeitig feiern die Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke ihre 100-jährige Veröffentlichung. Im Gespräch mit dem Philosophen Franz Josef Wetz* nähert sich das Philosophie Magazin dem anspruchsvollen Werk, das zum Kanon der Weltliteratur gehört: „Rilke macht im scheinbar Kleinen stets das Große ausfindig“, so Wetz.
Ob Poesie vermag, etwas in Worte zu fassen, wozu die Philosophie nicht in der Lage ist, sodass ihr ein eigener Erkenntniswert zugesprochen werden muss? lautet eine Frage. Wetz nennt zahlreiche Beispiele dazu, wie eng Kunst und Philosophie zusammenhängen: Schiller, Goethe, Novalis, Schlegel und Hölderlin – und von philosophischer Seite Schopenhauer, Nietzsche (vor allem im Zarathustra, aber nicht nur dort) oder auch Camus.

Wetz: “Unser Leben ist geprägt von einem rasanten Bedeutungsverlust der Religion und einem Bedeutungszuwachs des Digitalen. Da wächst die Gefahr, dass wir die verblüffende Existenz der Wirklichkeit zu schnell als Selbstverständlichkeit abtun und wir deswegen die Wirklichkeit vorschnell als sinnlos und absurd dramatisieren. Im Gegensatz dazu macht uns Rilke darauf aufmerksam, dass die angemessene Haltung gegenüber den Dingen um uns herum im faszinierenden Staunen liegen sollte.”
So heißt es ja schon seit dem Altertum, dass das Staunen der Anfang jeder Philosophie sei.
Mehr zum Thema hier im Blog.
*Franz Josef Wetz ist Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Er ist Autor zahlreicher Bücher (u.a. „Das Fest der gewöhnlichen Dinge. Lesekompass durch Rilkes Duineser Elegien“ (2021), Aufsätze und Radio-Features.
Fotos: MFB
die null die eins und dann ist keins



“Der Medienkünstler, Theoretiker, Provokateur, Sänger und öffentliche Denker nahm es mit der Wirklichkeit auf”, lese ich
Freunde! Römer! Mitbürger!
„Chat-KI: Der Hype wird langsam dumm. Können wir das nicht überspringen?“ fragt ein
… so meint etwa Georg W. F. Hegel: Erst mit der Dämmerung beginnt die Eule der Minerva ihren Flug. Die Philosophie sei wie eine Eule, die erst in der Abenddämmerung umherzufliegen beginne; sie könne erst Erklärungen liefern, wenn die zu erklärenden Phänomene bereits Geschichte seien. Philosophen könnten immer nur Vergangenes deuten. (In der römischen Mythologie wurde Minerva mit der griechischen Göttin der Weisheit Pallas Athene gleichgesetzt und ihr eine Eule symbolisch beigestellt, Anm.)
(Bild: frei lizenziert Gerd Altmann – Pixabay /
“Eine Fundgrube aus 3.000 Jahren künstlerischen Schaffens, wissenschaftlicher Forschung und weltweiter magischer, philosophischer und religiöser Traditionen”, verspricht der Midas Verlag. Und er hält Wort.
as für ein Buch. Wenn das ästhetische (und philosophische) Begriffspaar Form und Inhalt sich in einer Einheit zusammenfügen sollen, dann ist das mit diesem Werk gelungen. Mit Freude nimmt man es zur Hand – von seinem bevorzugten Platz am Wohnzimmertisch. Es ist sinnlich wie ein Buch sein soll – schwer, prächtig, mit dem einmaligen Duft gedruckten hochwertigen Papiers – einfach schön.


Genau kann ich es nicht mehr sagen, wann ich die erste Sendung