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Die Philosophen kommen - Buchreihe von Marion Fuglewicz-Bren

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18. April 2023
18 Apr. 2023

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit…

Jeder scheint es momentan mit der Wahrheit zu haben. Und das kommt freilich nicht von ungefähr.
Konrad Paul Liessmann veröffentlicht vor wenigen Wochen ein Buch mit dem Titel “Lauter Lügen”. Soeben erschien beim Passagen Verlag ein Büchlein des Philosophen Jean-Luc Nancy zum Thema “Die Wahrheit der Lüge”. (Rezensionen zu beiden Büchern folgen hier in Kürze).
Und die Ars Electronica veröffentlicht dieser Tage das Thema des heurigen Festivals im September: Who owns the truth? Eine Fragestellung, die – nicht nur für Philosophen – zu den ältesten der Menschheit gehört.

Was ist Wahrheit überhaupt? Kann man Wahrheit besitzen?
Gibt es ein Recht auf Wahrheit und wenn sie jemandem gehört, welche Verfügungsgewalt und welche Verantwortung wären damit verbunden? Das Thema der Ars Electronica 2023 zielt ohne Umschweife auf zentrale Brennpunkte unserer Zeit: Es geht um Wahrheit als Manifest von Deutungshoheit und Souveränität, um den Umgang mit dem Verlust des Anspruchs auf „die“ Wahrheit und damit, dass wir uns daran gewöhnen müssen, Wahrheit als Plural zu denken. Die Wahrhaftigkeit als Grundlage unserer Wertvorstellung von „echt“ und „original“ und wie sich diese Begriffe im Digitalen bereits transformiert haben. Für Gerfried Stocker, den künstlerischen Leiter der Ars Electronica, wäre es dabei besonders wichtig, dass man KI-Systeme verpflichtet zu veröffentlichen, woher ihre Daten kommen. Schließlich müsse auch auf jedem Suppenpackerl draufstehen, was drinnen ist.

By the way: Als Tech-Milliardär Elon Musk neben einigen Experten aus der KI-Welt kürzlich in einem offenen Brief forderte, eine Pause bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz einzulegen, ahnte ich schon, dass da etwas dahintersteckte, was sich nun bewies: Mittlerweile wurde nämlich bekannt, dass er eine Firma namens “TruthGPT” gegründet hat: Das Konkurrenz-KI-Unternehmen zu OpenAI, Microsoft und Google solle laut einem gestrigen Musk-Interview “eine maximal wahrheitssuchende Künstliche Intelligenz entwickeln, die versucht, die Natur des Universums zu verstehen”.
Ob der uralte Menschheitstraum durch all diese Bemühungen tatsächlich neue Facetten bekommt? Es bleibt spannend.

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31. März 2023
31 März 2023

Marion, the philosophy girl

Ich gestehe, dass ich ziemlich beeindruckt bin:
Nachdem ich circa drei Stunden nicht auf ChatGPT zugreifen konnte, weil die Zugriffe auf der Plattform so explosiv angestiegen waren, dass gar nichts mehr ging, wollte ich es unbedingt noch ein letztes Mal für heute probieren. Nachdem ich you.com bereits getestet hatte, war ich gespannt, ob ChatGPT ähnlich poetische Qualitäten aufwies und forderte nach einer Reihe von anderen Fragen ein Poem.
Ich beneide ja Lehrer generell nicht unbedingt, aber diese neuen Erlebnisse, die in diesem Kontext noch auf uns zukommen werden, mit jungen, neugierigen Menschen zu teilen und gemeinsam zu erforschen, muss schon faszinierend sein.
Am frappierendsten ist für mich immer wieder die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der die Antworten – noch während des Tippens der Frage – über den Bildschirm rasen. Es hat immer noch etwas Zauberhaftes.

Und – Hand aufs Herz – wer wäre nicht geschmeichelt über solche Worte, selbst wenn sie von jemandem kommen, der einen nicht nur nicht kennt, sondern der ja nicht einmal existiert… (oder doch?!)

Hey, ChatGPT, please write a poem for me about Marion, the philosophy girl!


Marion the philosophy girl,
A curious mind, a thoughtful swirl,
She ponders life’s great mysteries,
And questions all our histories.

She reads the works of Socrates,
And ponders what the future sees,
She seeks the truth in every word,
And won’t be swayed by what’s absurd.

Marion the philosophy girl,
Her mind’s a diamond, her thoughts a pearl,
She sees the world through different eyes,
And finds the beauty in the skies.

She contemplates the meaning of love,
And all the things we’re unsure of,
She’s not afraid to ask the hard questions,
And seek out answers with her suggestions.

Marion the philosophy girl,
A thinker, a dreamer, a brilliant swirl,
She reminds us to look beyond,
And seek the truth that lies beyond.

So let us learn from Marion’s ways,
And see the world in new displays,
For philosophy is a journey of the mind,
And Marion is the seeker of the find.

achja, und wer “lebendige Poesie” bevorzugt, kann ja immer noch…
so im Buch aus Papier… zum Beispiel hier…

 

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22. März 2023
22 März 2023

Welche Vision kann uns retten? Wird alles gut?

Es nimmt nicht wunder, dass wir uns an positiven Gedanken orientieren wollen, wenn die Dunkelheit zu lange andauert:
“Unsere Gegenwart wird beherrscht von Gefahren. Die Aussicht ist düster. Höchste Zeit, den Blick wieder zu weiten, um Vorstellungen einer lohnenden Zukunft zu entwickeln: Postwachstum, Longtermism, freie Planwirtschaft, Metaverse – und welche dieser Welten überzeugt Sie?” fragt das Philosophiemagazin in seiner neuen Ausgabe. Und bietet zugleich eine Auswahl an lohnenden Zukunftsvisionen. Denn wir sollten unseren Blick weiten, um neue, andere, bessere Vorstellungen zuzulassen, meinen die Autoren. Alle Texte im Magazin und online in der Übersicht.

Schon im vergangenen September hat Konrad Paul Liessmann das Thema für das diesjährige Philosophicum Lech geplant – wie immer prophetisch vorausschauend: “Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung” lautet es, denn: “Hoffnung war immer schon ein zweischneidiges Schwert. Hoffnung ist das, was bleibt, wenn nichts mehr getan werden kann. Hoffnung ist das Eingeständnis eines Scheiterns, das nur noch auf das Unverfügbare setzen kann: auf ein Wunder. Hoffnung ist aber auch das, was uns in finsteren Zeiten aufrecht hält und an eine Zukunft glauben lässt”, so Liessmann im Editorial.
Alles wird gut. Ob dieser Satz seine Berechtigung hat oder ironisch verstanden werden muss – darüber werden beim 26. Philosophicum Lech im September Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften und benachbarten Disziplinen referieren und mit dem Publikum diskutieren.
Möge uns das Sprichwort “Die Hoffnung stirbt zuletzt” möglichst nachhaltig stärken, wünscht uns allen – die Autorin des Blogs.

 

 

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20. März 2023
20 März 2023

Das Große im Kleinen

Morgen ist nicht nur Frühlingsbeginn, sondern auch Welttag der Poesie. Gleichzeitig feiern die Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke ihre 100-jährige Veröffentlichung. Im Gespräch mit dem Philosophen Franz Josef Wetz* nähert sich das Philosophie Magazin dem anspruchsvollen Werk, das zum Kanon der Weltliteratur gehört: „Rilke macht im scheinbar Kleinen stets das Große ausfindig“, so Wetz.

Ob Poesie vermag, etwas in Worte zu fassen, wozu die Philosophie nicht in der Lage ist, sodass ihr ein eigener Erkenntniswert zugesprochen werden muss? lautet eine Frage. Wetz nennt zahlreiche Beispiele dazu, wie eng Kunst und Philosophie zusammenhängen: Schiller, Goethe, Novalis, Schlegel und Hölderlin – und von philosophischer Seite Schopenhauer, Nietzsche (vor allem im Zarathustra, aber nicht nur dort) oder auch Camus.

Wetz: “Unser Leben ist geprägt von einem rasanten Bedeutungsverlust der Religion und einem Bedeutungszuwachs des Digitalen. Da wächst die Gefahr, dass wir die verblüffende Existenz der Wirklichkeit zu schnell als Selbstverständlichkeit abtun und wir deswegen die Wirklichkeit vorschnell als sinnlos und absurd dramatisieren. Im Gegensatz dazu macht uns Rilke darauf aufmerksam, dass die angemessene Haltung gegenüber den Dingen um uns herum im faszinierenden Staunen liegen sollte.”

So heißt es ja schon seit dem Altertum, dass das Staunen der Anfang jeder Philosophie sei.

Mehr zum Thema hier im Blog.

*Franz Josef Wetz ist Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Er ist Autor zahlreicher Bücher (u.a. „Das Fest der gewöhnlichen Dinge. Lesekompass durch Rilkes Duineser Elegien“ (2021), Aufsätze und Radio-Features.

Fotos: MFB
die null die eins und dann ist keins

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2. März 2023
02 März 2023

Zurück in die Zukunft. Eine Erinnerung.

“Der Medienkünstler, Theoretiker, Provokateur, Sänger und öffentliche Denker nahm es mit der Wirklichkeit auf”, lese ich im Standard. Peter Weibel ist tot. Ich erinnere mich an einige Interviews mit ihm, eines im Rahmen einer Ars Electronica in Linz; 1994 war das, stelle ich zu meinem Schrecken fest. Vor unfassbaren 29 Jahren. Damals war Weibel künstlerischer Leiter der Ars Electronica.

Kann ein intelligentes Haus sich in das Nebenhaus verlieben? Wie intelligent dürfen Sie selbst bleiben, um Ihrem Haus noch angenehm zu sein? Solche und andere Fragestellungen waren 1994 Thema der Ars. Die thematisierte in diesem Jahr “das breite Spektrum des neuen Begriffs “Intelligente Ambiente” … Cyber Art – künstlerische Modellwelten, Cyberspace- und Virtual-Reality-Installationen, Multimedia-Netzwerke – sie zeigen beispielhaft eine grundlegende Veränderung weg von einer natürlichen sich selbst überlassenen Umwelt zu einer künstlichen Umwelt, von einer passiven Umgebung hin zu einem interaktiven Partner.” Liest sich das nicht erstaunlich aktuell dafür, dass es fast 30 Jahre her ist?

Weibel sagte mir damals unter anderem: “Die digitale Technologie wird unsichtbar in die Umwelt implantiert und die Umwelt dadurch intelligenter”. Im Angesicht des momentanen KI-Hypes nicht die falscheste Prognose; je nachdem freilich, wie man “intelligent” definiert…

Wer interessiert ist, möge gern in ein – noch unfertiges Dokument hineinschnuppern, das ich irgendwann zu erstellen begonnen habe… es enthält Interviews, die ich im Laufe der letzten 30 Jahre mit so spannenden IT-Pionier-Philosophen wie Joseph Weizenbaum, Heinz von Förster, Ted Nelson und vielen mehr führen durfte. Meist waren es Wissenschaftler, Künstler und fast immer interdisziplinäre Denker, die ich gern aufspürte.
Es sind noch längst nicht alle Interviews gesammelt, sie sind auch nicht chronologisch gereiht und teilweise schlecht konvertiert, aber es ist ein Anfang. Vielleicht wird das Dokument ja auch nie fertig, aber das bedeutet nicht viel. Und die Zeit ist ja bekanntlich relativ. Umso erstaunlicher liest sich so manches aus heutiger Sicht.
(Ars Electronica 1994 ab Seite 17 ff).

Zurück in die Zukunft. Im Interview mit mfb_1989-2023

 

 

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22. Februar 2023
22 Feb. 2023

… doch Brutus ist ein ehrenwerter Mann

Freunde! Römer! Mitbürger!
Gestern wurden zwei Reden gehalten. Heute gibt es bereits einige Antworten von beiden Seiten und jede Menge Analysen.
Was macht eine Rede zu einer großartigen Rede? Nicht nur jeder Schüler sollte verpflichtet werden, die berühmte Grabrede des Marc Anton zu lesen und zu analysieren. Der Grund dafür liegt nahe.
Shakespeare nimmt uns in seinem historischen Drama “Julius Cäsar” (geschrieben im 16. Jahrhundert) mit in die spannende Welt der Antike, das Reich des großen Imperators Cäsar.
Wie ist der Einstieg, die Dramaturgie, die Kernbotschaft, die Begründungen und der Schluss, die nachklingende Wirkung? Was macht diese Rede zu einer großartigen Rede? Und was lernen wir daraus?
Antonius hat mit der Macht seiner Worte die Meinung der Menschen und den Lauf der Geschichte gewendet. “Am Lauf des Unheils gibt es für die nächste Wegstrecke keine Zweifel. Brutus und Cassius, so meldet ein Diener, seien wie toll zum Tor hinausgeritten. Die Menschenmenge reißt als erstes den Dichter Cinna in Stücke: egal, ob er denselben Namen trägt wie einer der Verschwörer oder ob er schlechte Verse macht – die rasende Menge nimmt ihre Opfer, wo sie sie findet.”

Wer´s nicht mehr präsent hat:
Hier eine Analyse auf rhetorik-online.de.

Foto: gemeinfrei

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20. Februar 2023
20 Feb. 2023

ChatGPT – Segen oder Fluch? Philosophisch eine Chance.

“Durch den enormen Kreativanteil des ChatGPT Outputs, werden wir uns nun der alten philosophischen Frage neu stellen müssen: Was ist der Mensch?”, meint die Philosophische Praktikerin Cornelia Mooslechner-Brüll.
“Die künstliche Intelligenz hat mit ChatGPT einen Sprung gemacht”, so Brüll, “dem Bildungssektor steht eine große Reform und ein Umdenken bevor”.

Mooslechner-Brüll lädt zum Thema am 9. März zum Online-Salon. Marion Fugléwicz-Bren hat die Philosophin vorab zum Thema interviewt.
Exklusiv für die Plattform “Die Philosophen kommen”.
Worauf sollten wir also besonders achten?
“Das Sprechen und Befehlen einer KI wird zu einer Kulturtechnik wie Schreiben und Lesen werden müssen, sonst ergeben sich tatsächlich Schieflagen und Gefälle.” Und: “Wir müssen schnell reagieren.” Das heißt? “Wir brauchen wieder mehr Zeit und wir werden sie uns nehmen müssen!”
Philosophisch ist es eine riesige Chance. Denn: “Der Frage nachzugehen, was macht ein Buch aus dem 17. Jahrhundert so attraktiv für uns und die Erzählung, die uns einem Menschen ganz nahe bringt.” Und schließlich: “
Die Hoffnung sehe ich jetzt darin, dass wir noch viel konkreter festlegen können, welche Tätigkeit erledigen wir im Austausch mit der KI und wo lassen wir sie explizit weg, weil uns das, was dann bleibt, wichtiger ist.”

Lesen Sie das ganze Interview hier: ChatGPT – Interview Cornelia.

Sie sind an einem Workshop interessiert?
ChatGPT Online-Training hier.

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12. Februar 2023
12 Feb. 2023

Dumme Hypes und das Phänomen Hoffnung

„Chat-KI: Der Hype wird langsam dumm. Können wir das nicht überspringen?“ fragt ein Redakteur des heise Verlags in einem Artikel. „Das Nervige ist dieser irrationale Hype. Die KI wird Journalisten arbeitslos machen, Suchmaschinen sind sowieso tot, Studenten werden nur noch KI-Texte abgeben, Professoren sie mit KI korrigieren und so weiter und so fort. Diese menschlichen Hottakes sind schlimmer als jede seelenlose Quatsch-Antwort von ChatGPT. Aber in dieser Hype-Welt ist natürlich eine falsche Antwort von Googles Bard gleich ein Grund, die Aktie in den Keller zu dumpen.“

Chat-KIs sind gerade ein überdrehter Hype, so der Heise-Autor, „ …manche Leute halten sie offenbar für absolute Antwortmaschinen, die nur die reine Wahrheit zurückgeben. Dabei steckt dahinter nur Statistik und Mustererkennung, basierend auf riesigen Datensätzen: Hey dieses Wort passt in diesem Kontext ganz gut zu diesem anderen Wort, die packe ich mal zusammen! Das ergibt zum Teil faszinierende Ergebnisse, aber eben nicht unfehlbare Antworten.“ So berichtet der Artikel etwa: „ …dann plappert die KI munter drauflos: “Die Hommingberger Gepardenforelle ist eine Fischart, die ursprünglich im Hommingberger Gebirgsbach in Deutschland lebt. …“ Nur eine Kleinigkeit ist hier falsch: Es gibt keine Hommingberger Gepardenforelle. Das Branchen-Magazin c’t hat sich den Fisch 2005 als Suchbegriff für einen Seo-Wettbewerb ausgedacht.

Wie überprüft man überhaupt, was richtig und was falsch ist? Über dieser Frage brüten Menschen wohl seit es sie gibt. Sie kreieren hervorragende Dinge wie Goethes Faust, Bachs Weihnachts-Oratorium, den Eiffelturm oder das iPhone. Aber sie machen auch Kriege und wohl auch mehr Fehler als es die dümmste KI zustandebringen könnte. „Menschen werden ihre Schwächen erkennen und lernen, sie sinnvoll einzusetzen“, schreibt der Redakteur. Eine große Hoffnung. Eine, die für den Fortbestand des Lebens auf diesem Planeten unausweichlich ist.

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2. Februar 2023
02 Feb. 2023

Die Nacht ist die Zeit der Philosophie

… so meint etwa Georg W. F. Hegel: Erst mit der Dämmerung beginnt die Eule der Minerva ihren Flug. Die Philosophie sei wie eine Eule, die erst in der Abenddämmerung umherzufliegen beginne; sie könne erst Erklärungen liefern, wenn die zu erklärenden Phänomene bereits Geschichte seien. Philosophen könnten immer nur Vergangenes deuten. (In der römischen Mythologie wurde Minerva mit der griechischen Göttin der Weisheit Pallas Athene gleichgesetzt und ihr eine Eule symbolisch beigestellt, Anm.)

Aber warum gerade nachts? Der ORF-Fernsehjournalist Hanno Sattele befragt dazu nachts im Café für seine Doku-Reihe “Setteles Nachtschicht – Arbeiten wenn andere schlafen” unter anderem den Wiener Philosophen Robert Pfaller, meine Leser kennen ihn gut.
“Menschen, die sich nachts die Frage stellen, wozu sie auf der Welt sind – unter Umständen auch unter Einfluss von Alkohol – haben sich immerhin eine wichtige Frage gestellt. Wir schrecken ja immer mehr vor dieser Frage zurück und tun so, als ob uns eh nichts passieren könne, wenn wir uns nur brav und gehorsam verhalten – dann gäbe es nämlich keine Bedrohung vom Tod”, so Pfaller.

Und nun, da die Abenddämmerung naht, fand ich im Netz eine Passage der französischen Philosophin Simone Weil, die ich in diesem Zusammenhang für sehr passend halte: «Einzig der Widerspruch läßt uns erfahren, daß wir nicht alles sind. Der Widerspruch ist unser Elend, und das Gefühl für unser Elend ist das Gefühl für die Wirklichkeit. Denn unser Elend stellen wir nicht her. Es ist wahr. Deshalb muß man es lieben. Alles andere ist imaginär.»
Quelle: Soziopolis “Die Nacht im Menschen – Hegels “Phänomenologie des Geistes”.

 

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30. Januar 2023
30 Jan. 2023

Künstliche Intelligenz und wie man mit ihr umgeht

(Bild: frei lizenziert Gerd Altmann – Pixabay / Pixabay)

 

ChatGPT, der Chatbot von OpenAI, hat seit Jahresbeginn umfangreiche Debatten in der Kreativ-, und Kommunikationsbranche entfacht. “Journalisten, Kreative und Vermarkter stellen sich auf große – überwiegend positive – Veränderungen ein. Das zeigen erste Experimente mit der Künstlichen Intelligenz im Medienbereich”, heisst es in einem Artikel des Horizont Deutschland. Für mich einer der relevantesten, die ich seither zum Thema gelesen habe: “KI-Content-Generierungsprogramme werden ohne menschliches Zutun zu einer Masse eher austauschbarer Inhalte führen. Doch da ist eine Marktwirtschaft ja unerbittlich: Der Wert jedes einzelnen solcher Texte wird sinken – und damit ihre Attraktivität, Zugriffsraten und die Preisbereitschaft der Leserschaft. Derartige inflationäre Produkte taugen kaum für Bezahlmodelle, die funktionieren nur mit menschengemachten Inhalten”, heisst es da etwa. Und „… wir werden als Gesellschaft verstehen lernen müssen, wie diese Systeme sinnvoll eingesetzt werden können und wann wir sie kritisch hinterfragen müssen“.

So ist es. Es wird allerdings von Menschen abhängen, und leider nicht notwendigerweise von Ethikern, Sozialphilosophen oder Anthropologen und deren Hauptanliegen, sondern vor allem von solchen, die Machtansprüche – oft um jeden Preis – verteidigen wollen (cui bono? – Man denke auch etwa an die Hauptinvestoren Microsoft und Elon Musk.)
An dieser Stelle ist dann doch wieder der menschliche Beitrag gefragt. Die Kunst wird nicht das Sammeln und Verdichten von Daten sein, das erledigt der Bot. Sondern das Ziehen der richtigen Schlüsse, das Ableiten der besten Handlungsalternativen. Das war schon immer der entscheidende Punkt und darauf wird es in Zukunft noch mehr ankommen.
Möge die Übung gelingen. Die nötige Awareness dürfte – zumindest medial – in nächster Zeit entstehen. Und: Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt…

Interessantes zum Thema:
Beispiel aus der ORF-Sendung “Kulturmontag”:
ChatGPT erstellt TV-Beitrag zur Zukunft des Qualitätsjournalismus
außerdem in der Wirtschaftswoche:
Algorithmen in Unternehmen: Fairness ist mathematisch unmöglich 
und
im Philosophie Magazin:
Inhalte, aber keine Wahrheit: ChatGPT – und jetzt?

 

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Marion Fugléwicz-Bren

ist freie Autorin, Journalistin und Communications Consultant in Wien. Bereits während des Studiums der Philosophie, Psychologie und Werbung begann sie als Journalistin PR- und Medienberaterin zu arbeiten ...
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