Ars Electronica 2023 fragt: Wem gehört die Wahrheit?
Wahrheit und Eigentum, Deutungshoheit und Souveränität. Das Thema des heurigen Ars Electronica Festivals ist wie immer ganz nah dran an den Brennpunkten unserer Zeit. Diesmal:
Kann man Wahrheit besitzen? Gibt es ein Recht auf Wahrheit und wenn sie jemand gehört, welche Verfügungsgewalt und welche Verantwortung wären damit verbunden? Was haben diese Fragen mit der Digitalisierung zu tun und wie hängt das mit der sich atemberaubend entwickelnden Leistungsfähigkeit der sogenannten Künstlichen Intelligenz zusammen? Lesen Sie (weiter unten), was der künstlerische Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker dazu meint.
Ich habe 1988 vor unfassbaren 35 Jahren – zum ersten Mal über die Ars Electronica geschrieben und blieb seither tiefgehend fasziniert von den Inspirationen und Zukunftsentwürfen dieses international renommierten Festivals. Philosophen und Künstler äußerten sich damals zum Thema “Neue Technologien”. Vilem Flusser, Heinz von Förster, Peter Weibel und mehr. Ich erinnere mich etwa an einen Text von Jean Baudrillard:
“Die Menschen träumen – wider jede Einsicht – von genialen und schöpferischen Maschinen, weil sie an ihrer eigenen Schöpferkraft zweifeln, oder weil sie es vorziehen, sich ihrer Schöpferkraft zu entledigen, um erst über Maschinen vermittelt deren Nutznießer zu werden. Denn was diese Maschinen bieten, ist zuvorderst das Schauspiel des Denkens, und die Menschen frönen lieber dem Schauspiel des Denkens als dem Denken selber.”
Wie aktuell!
Heuer zwischen 6. und 10. September in Linz. Mehr hier.