Der Geist im Gebirge. 25 Jahre Philosophicum Lech


Fotocredit: Miro Kuzmanovic
“Der Geist erlebt im Gebirge eine besondere Form hellsichtiger Ernüchterung”, so Konrad Paul Liessmann in seinem neuen Buch: “Die Klarheit des Denkens erlaubt deshalb auch eine besondere Klärung unserer verwirrten Gefühle”.
Und weiter: “Das Böse, die Hölle, der Hass: Drei Themen, die so zufällig wie signifikant die 25 Jahre des Philosophicum Lech umreißen”, schreibt Liessmann anlässlich des Festival-Jubiläums.
Das Philosophicum beginnt heute in Lech. Thema: Der Hass. Anatomie eines elementaren Gefühls: “In der Ablehnung von Hass und Hetze sind sich alle einig. Aber selten wird gefragt, was Hass eigentlich für ein Gefühl ist, aus welchen Quellen es sich speist, was das Aggressive, Verletzende und Verstörende am Hass ausmacht, aber auch, was das Befriedigende, vielleicht sogar Lustvolle am Hass sein kann.”
Vortragende aus Geistes- und Humanwissenschaften, Philosophie und Psychologie werden wieder referieren und mit dem Publikum diskutieren.
Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens ist der Jubiläumsband „Der Geist im Gebirge“ entstanden. Herausgeber Liessmann wählte dazu Beiträge der Jahresthemen – vom allerersten Philosophicum Lech 1997 bis heute – aus und lässt so 25 Jahre Philosophicum Lech Revue passieren. Zu den Autoren zählen etwa Rüdiger Safranski, Peter Sloterdijk, Robert Pfaller oder Franz Schuh um nur einige zu nennen. Mehr über die Themen lesen Sie hier oder gleich im Buch, das soeben im Zsolnay Verlag erschienen ist. “Der Band gibt Einblick in die Geschichte einer erfolgreichen Veranstaltungsreihe, in der sich die Konturen unserer Epoche spiegeln”, so der Verlag, denn es ist “Nachdenken auf höchstem Niveau – 1500 Meter über dem Meer. Am Arlberg treffen seit einem Vierteljahrhundert die großen Fragen der Philosophen auf die Entwicklungen, Krisen und Konflikte unserer Zeit. Der Einzelne wird ebenso zum Thema wie der Staat, die Natur ebenso reflektiert wie die Kunst. Eindringliche und kontroverse Standortbestimmungen werden vorgenommen mit kritischem Blick auf die Vergangenheit und ohne Angst vor einer offenen Zukunft.”


35 Jahre Passagen Verlag. Grund genug,
Wir sind aber trotzdem keine Schamgesellschaft, denn
Hier sind zwei Buchtipps. Den ersten kann ich meinen (nicht nur ganz jungen) Lesern empfehlen: Selina Seemann ist Slam-Poetin und Wortakrobatin – sie lebt im Netz und bringt viele Alltagsphänomene selbstironisch, nachdenklich und teilweise fast kabarettistisch lustig auf den Punkt. Alles kleingedruckt, im Twitterstil und souverän in der Wirkung. Beispiele gefällig?
Ganz anders und nicht minder bestechend kommt der neue Gedichtband der Lyrikerin Judith Zander daher:
An einem gut gelaunten Sommernachmittag des vergangenen Juni, als die Vögel zwitscherten, die Sonne die geschundene Seele wärmte und die Aussicht auf sorgenfreiere Monate noch etwas optimistischer war, schneite ein Newsletter der
Es gibt Dinge, die einem so am Herzen liegen, dass man sich nicht drüber traut. Dass man sie auf später verschiebt. Die Zeit ist noch nicht reif genug, sagt man sich; der Respekt davor ist zu groß. In Wahrheit wähnt man sich unvorbereitet, man ist noch nicht gut oder klug genug, um sich heranzutasten, geschweige denn sich tief einzulassen.
Mit “Alle Lust will Ewigkeit” erscheint dieser Tage ein neuer Liessmann-Band, der sehr spannend sein dürfte. So schreibt etwa Gerald
Und, so Heidegger weiter…
Warum ist die Mona Lisa interaktiv? Weil sie lächelt.

Ein neues Format namens Denkduett bietet gratis – 

