Woody Allens “Leben rückwärts”
Der Zeitbegriff hat sich wie kaum ein anderer im Laufe der Wissenschaftsgeschichte verändert. Besonders nett ist Woody Allens Phantasie dazu…
Quelle: goodreads.com
Der Zeitbegriff hat sich wie kaum ein anderer im Laufe der Wissenschaftsgeschichte verändert. Besonders nett ist Woody Allens Phantasie dazu…
Quelle: goodreads.com
In Zeiten nahender Urlaubsfreuden darf man sich hedonistischen Gefühlen ganz legitim hingeben – sogar angesichts drohender Schlagzeilen und veritabler Krisen. Hier die Entdeckung einiger köstlicher Genüsse in Bild, Wort und Ton. Ob Montreux im Jazz Festival Fieber, André Hellers Paradiesgarten am Gardasee oder einfach nur der Luxus freier Gedanken – hier darf man sich zurücklehnen, träumen und einfach genießen.
Insider-Webmagazin zu Lifestyle und Luxus
Trombone Shorty im Montreux Jazz Café (attention – while watching Shorty on the sunny side of the street you might lose your breath…)
“Wir haben ein gestörtes Verhältnis zum Genuss”
“Philosophie gleicht einem Spiel, dessen Ziel ein besseres Leben ist”, stellt der Autor des Buches “Philosophie für alle, die noch etwas vorhaben” fest. Wolfram Eilenberger ist nicht nur Publizist, Philosoph und Autor mehrerer Bücher. Er beweist immer wieder Mut zum Neuen – seit ein paar Monaten als Chefredakteur des wunderbaren Printmagazins philosophie auf der “konsequenten Suche nach dem klärenden Gespräch”.
Die Ausgabe Nr. 4/2012 ist derzeit am Kiosk und im Netz verfügbar. Unbedingte Empfehlung: Eilenbergers Mini-Dossier, das die zentralen philosophischen Widersprüche der neuen Piratenpartei freilegt. Weiters ein Gespräch mit Robert Pfaller: “Der Hedonismus ist das einzige Prinzip wirklichen politischen Engagements. Indem Leute fragen: ‘Wo bleibt bitte unser gutes Leben?’ sind sie in der Lage, etwas zu erkämpfen.” Pfaller hat auch diesen Blog schon mehrmals geziert, etwa hier – Der unsichtbare Dritte.
Philosophen. Die brotlosen Experten für das Unpraktische und Unnütze. So zumindest wurden sie über Jahrzehnte betrachtet. In letzter Zeit allerdings häufen sich die Anzeichen, dass der Stellenwert der Philosophie in unserer Gesellschaft wieder massiv zunimmt: Millionen Menschen suchen nach Orientierung.
Erlebt die Philosophie einen neuen Aufschwung?
Spätestens seit Richard David Precht vor fünf Jahren mit seinem Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ eine breitere Öffentlichkeit erreichte, erhielt die Einsicht, Philosophen müssten sich (endlich wieder) einmischen, eine reelle Chance in der Gesellschaft.
Nicht nur Frauen denken beim Begriff “Model” sofort an die Idealfigur. Andere Assoziationen mal beiseite gelassen: Es geht um das Abbild, Vorbild oder Muster. Selten erlebte das Modell als Phänomen im Spannungsfeld zwischen Kopie und Original einen solchen Aufschwung wie heute im Zeitalter des Kopierens, des Mashup, der Remix-Kultur. (Das Wort Modell entstand im Italien der Renaissance als ital. modello, hervorgegangen aus lat. modulus, einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18. Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet – Wikipedia)
Das Modell fasziniert uns – sei es in der Kunst, in der Philosophie oder der Mathematik: Als Abbild der Wirklichkeit, als Repräsentation eines Originals, das selbst wieder zum Modell werden kann. Wir begegnen dem Modell auf Schritt und Tritt – als Verkürzung der Wirklichkeit in Theorien der Ökonomie, Informatik oder Kunst. Auch der Journalismus verkürzt, er muss Wirklichkeiten vereinfachen und daher verkürzen, weil die Komplexität zu groß ist, um sie in kürzester Zeit erfassbar zu machen (wie gut oder schlecht das gehandhabt wird, gehört in einen anderen – nicht weniger spannenden Diskurs).
„Wir sind wütend!“ brüllt der Kabarettist Roland Düringer sehr effektvoll und verführerisch aus dem Monitor. Und – Vorsicht mit exemplarisch-abstrakten „Alles für alle“-Philosophien, denke ich.
Wie bringt man komplexe Sachverhalte auf den Punkt? Eine nicht immer ganz einfache Aufgabe. Jegliche Verkürzung birgt die Gefahr in sich, dass Wichtiges weggelassen wird oder eben zu kurz kommt. Das kann den komplexen Inhalt gewollt oder ungewollt verzerren. Manche – etwa Demagogen – machen sich genau diesen Effekt ganz bewusst zunutze. Andere – etwa Journalisten – machen einen Beruf aus der Berufung. Dies kann gut gelingen oder auch nicht.
Düringer hat einen kabarettistischen Auftritt als Wutbürger im Fernsehen gegeben, dessen Video jetzt die Runde im Social Web macht. Meist hoch bejubelt und gelobt, teils auch kritisiert. Zugrunde liegt dem Auftritt das Buch: Vom Systemtrottel zum Wutbürger der beiden Philosophen Eugen Schulak und Rahim Taghizadegan.
Wut ist gut und wichtig und sie wird täglich größer. Es gärt in unserer Gesellschaft über alle Parteigrenzen hinweg. Sich nichts gefallen zu lassen ist per se eine wichtige demokratische Pflicht. Aber nicht als Selbstzweck. Was blind ist, auch – oder gerade – die blinde Wut kann gefährlich werden. Denn Blinde müssen geführt werden. Und wer sie führt, warum das so ist und wohin die Reise geht, das sehen die Blinden nicht.
Wut sollte nicht dort aufhören, wo sie blind ist. Die Konsequenzen aus der Wut sind es, die ihr einen Sinn geben. Und den beantwortet jeder am besten für sich selbst.
Mehr dazu in weiterer Folge auf diesem Blog. Und übrigens – noch ein Tipp: Bücher zu lesen ist nie ein Fehler. Im Gegenteil.
Ist das kollektive Social-Web-Leben ein delegiertes Leben? Delegieren wir überhaupt jeglichen Genuss? Der Begriff „Interpassivität“ packte mich wie ein Windstoß. Als wissenslüsterne Person, die nicht nur seit Jahren in sozialen Netzen unterwegs ist, sondern sich auch beruflich und privat intensiv mit (Internet-) Innovationen auseinandersetzt, wollte ich diesen Ansatz von einer neuen Seite beleuchten. Schon lange kreist ein – zumindest für mich – sehr aktuelles Denkspiel um die Fragestellung: Delegieren wir unser Leben an virtuelle Welten? Dazu habe ich ein sehr erfrischendes Interview mit Robert Pfaller gemacht, dem Ordinarius für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien.