Tills Prosciutto

Philosophie und Musik haben für mich schon seit jeher zusammengehört. Beide bieten mir – wenn auch auf ganz verschiedene Weise – zumeist höchsten Genuß.
Wenn man Till Brönners Interpretationen italienischer Songs hört, die er mit der Frankfurt Radio Big Band spielt und sie mit den Originalversionen vergleicht – etwa Rocco Granatas Marina, Paolo Contes Via Con Me oder Enrico Carusos O Sole Mio ist es, als ob man vor einem Marktstand steht und sich zwischen Kochschinken und Prosciutto Crudo entscheiden soll. Was vielleicht unfair erscheinen mag, da ich die beliebten und bekannten Originalfassungen durchaus sehr mag. Dennoch ist Tills Eleganz eine andere, die sich durch das spürbare Dolce Vita zieht, der Duft nach Zypressen ist ein bisschen subtiler, das Rauschen des Meeres ein bisschen tiefblauer, feiner und farbenfroher als geliebt-gewohnt. Nuancierter. Differenzierter. Sinnliches Vergnügen pur.
Schade, dass Jazz – ebenso wie Philosophie – in unseren Breiten nicht präsenter sind.


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