Philosophie aus weiblicher Sicht

Weibliche Philosophinnen – gibt es nicht? Im Gegenteil. Eine beeindruckende Zahl von Frauen prägte die moderne Philosophie und damit das Denken der letzten zweihundert Jahre. Die norwegische Philosophin und Professorin in Philadelphia Kristin Gjesdal präsentiert elf außergewöhnliche Frauen, die zu unrecht aus der Geschichte der Philosophie verschwunden sind.
Man muss keine radikale Feministin sein, um eines klarzustellen: Ohne das Wissen der Frauen wäre die Welt, in der wir heute leben, undenkbar. Seit der Antike haben Frauen über Metaphysik, Ethik, Naturphilosophie, Gesellschaft und Politik nachgedacht und geschrieben. Der Geist, er hat kein Geschlecht – die Denker freilich, sie haben ein solches sehr wohl. Wir denken uns „den Philosophen“ aber unweigerlich als männlich. Das ist simpel und einfach falsch.
Um nur eine der philosophischen Rebellinnen herauszugreifen, die ich besonders schätze: Man erfährt Spannendes über Lou Andreas Salomé, die ich in diesem Blog auch schon mehrmals erwähnte – wie etwa dass Philosophie und Poesie – unter anderem – die wichtige Aufgabe hätten nicht zu kategorisieren oder zu trennen, sondern vielmehr die Lebenskraft des Erotischen zu beschreiben. Etwa dass das Individuum in einem größeren Zusammenhang aufgeht: sei es in der geliebten Person, in sozialer Gemeinschaft oder in der grandiosen Natur.
Aber auch etwa Simone de Beauvoir zum Thema Existenz und Freiheit und einige andere außergewöhnlich kluge Frauen in diesem Buch verdienen philosophische Aufmerksamkeit. Ein heißer Tipp für kühler werdende Tage.

Rebellinnen der Philosophie von Kristin Gjesdal. Erschienen im Eichborn Verlag.
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