Ein Augenblick Zukunft aus dem Gestern
Sie kennen den liebenswerten Bookshop in der Wiener Altstadt? Nicht nur für Brit-Fans ein absolutes Muss, den irgendwann gesehen zu haben.
Vor fast dreissig Jahren war ich mal dort und brachte drei Ausgaben meines ersten Buches hin, das dort in Kommission gehen sollte: “ohne adresse“, ein Gedichtband. Obwohl er in Deutsch verfasst war, passte er ins Geschäft, wo ich immer wieder einkaufte und mit den Mitarbeitern plauderte. Ein paar Monate später schaute ich wieder hin, um mich zu erkundigen, ob die Bücher verkauft worden sind. Nach einigem Suchen stellte man bedauernd fest, dass sie wohl gestohlen worden seien. Alle drei. Genau in diesem Moment kam Armin Thurnher vom Falter rein. Er bekam das Bedauern mit und meinte zu mir: „Na hören Sie mal, eine bessere Werbung können Sie sich ja gar nicht wünschen…“. Klar, sagte ich mir damals nicht ohne einen leisen Stolz.
Nun – wie James Joyce im Ulysses sagte: “Hold to the now, the here, through which all future plunges to the past.” Wenn ich diese letzten drei Dekaden Revue passieren lasse, muss ich feststellen, es war eine aufregende und erfüllende Reise, in der mittlerweile noch acht weitere Bücher und einige Buchbeiträge entstanden sind.
Und mein Markenname “Die Philosophen kommen” hat sich durchaus seine Berechtigung erworben.
Auch wenn es in der Tagespolitik und im momentanen Weltgeschehen bei weitem nicht so leicht zu erkennen sein dürfte. Aber mit einem kleinen bisschen Aufwand und dem dementsprechenden Interesse entdeckt man eine beachtliche Reihe sehr nennenswerter Philosophen, Festivals und TV-Sendungen – und freilich eine Menge interessanter Bücher, die allesamt das Ziel verfolgen, uns auf lustvolle Weise zu neuen Erkenntnissen zu führen.
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