Liessmann und Nietzsche gegen den Corona-Blues
Mit “Alle Lust will Ewigkeit” erscheint dieser Tage ein neuer Liessmann-Band, der sehr spannend sein dürfte. So schreibt etwa Gerald Heidegger, Chefredakteur bei ORF.at:
“Philosophie remixed und Denken als lustvolle Bewegung zu später Stunde. Mit Friedrich Nietzsche und zwölf Versen aus seinem Gedicht „Oh Mensch! Gib Acht!“ bricht Konrad Paul Liessmann auf, um lustvoll durch die Nacht zu geistern.”
Ein Ansatz, der mir – nicht erst seit der Arbeit an meinem Liessmann-Portrait sehr vertraut ist.
Und, so Heidegger weiter…
“Ganz ohne Smartphone habe Nietzsche vorausgesagt, dass die Demokratisierung des Wissens auch Missverständnisse mit sich bringe. Wissen, so könnte man den Philosophen Liessmann deuten, heißt für die Wikipedia-Kultur noch lange nicht Erkenntnis. Alles sei mittlerweile der Optimierung und des „gesunden Lebens“ untergeordnet: „Die Lüste selbst unterliegen seit geraumer Zeit dem Regime der Gesundheit, das trifft das Rauchen ebenso wie den Sex, das Essen ebenso wie das Trinken und es trifft auch die rar gewordenen geistigen Genüsse: nur keine allzu radikalen Gedanken, nur keine inkorrekten Formulierungen, nur keine Sprache, (…) nur keine Spitze, die irgendjemandem wehtun, nur keine Hypothese, die in falsche Hände geraten könnte.“
Auch von Robert Pfaller kennt man diese Töne allzu gut und schätzt sie sehr, wenn man dafür empfänglich ist.
Eine Pflichtlektüre für Interessierte und solche, die es werden wollen; und eine, auf die man sich – ganz ohne Verordnung – freuen kann.
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