Was ist wesentlich? Für wen? Warum?
Kinder und Philosophen stellen sehr ähnliche Fragen. Adorno soll das gesagt haben und die Schriftstellerin Siri Hustvedt erwähnte das in einem philosophischen und sehr sehenswerten Fernseh-Interview. Darin ging es eigentlich darum, dass Stereotypen falsch sind, weil niemand nur eine Seite hat. Aber die Ähnlichkeit von kindlichen und philosophischen Fragestellungen hat einen Gedankenstrich in meinen Kopf gezeichnet – genau dort wollte ich weiterdenken.
Ich finde nämlich, das stimmt absolut und das Fragen war es auch, was mich – schon als Kind – immer fasziniert hat. Nichts besonderes, eigentlich. Für mich völlig normal. Und vielleicht gehört auch genau das zum Schönsten am Philosophieren – diese Art und Weise, wie man sich für die Welt interessiert: Wer bin ich? Was ist da draussen? Was ist Realität? Bin ich jemand im Traum einer anderen Person – im Traum wieder einer anderen Person – im Traum einer anderen Person – ad infinitum?
Kinder und Philosophen sind Menschen, die nicht aufgeben, solche Fragen zu stellen.
„Kinder benötigen Räume, in denen Staunen, Neugier, Vorstellungen und Ideen sich ausweiten, ihre Denkansätze beachtet werden und sich entfalten können“, sagt die Praktische Philosophin Gabriele Ruf-Zoratti in unserem Interview im Buch “Die Philosophen kommen – The Next Chapter”. Sie philosophiert mit Kindern.
Genau diese Räume – braucht sie nicht jeder von uns? Immer wieder neu? Und warum nimmt er sie sich nicht einfach? Zum Beispiel eine Stunde am Tag?
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