Erinnern, Träumen und Nachdenken Oder KI und die Geister, die ich rief
Friedrich Nietzsche war der Philosoph des Vergessens. Nicht nur in meinem Buch vom Erinnern vor 6 Jahren habe ich (auch) darüber geschrieben.
Auch Moritz Rudolph, Redakteur beim Philosophie Magazin schreibt dazu: „Fremde Gedanken ließ er (Nietzsche, Anm.) nur ungern an sich heran. Und wo sie ihm schadeten, stieß er sie sofort wieder ab. Kein Groll, keine Verwirrung, kein Ballast sollten seinen Charakter beschweren. Auf dem Weg zur Wahrheit bevorzugte er leichtes Marschgepäck. Davon versprach er sich erstens eine gewisse Geschmeidigkeit, die zum Denken nun einmal dazugehört, zweitens Eleganz im Ausdruck und drittens die angenehme Eigenschaft, mit sich selbst im Reinen zu sein, wodurch Großzügigkeit möglich wird. In allen drei Bereichen – kognitiv, ästhetisch und charakterlich-moralisch – droht KI zu scheitern. Der Grund hierfür ist, so Adrian Lobe in seinem Beitrag, ihre Unfähigkeit zu vergessen. Um dieses Nietzsche-Problem zu lösen, müsste man ihr beibringen, nicht alles in sich hineinzustopfen, was man ihr hinwirft, also letztlich die Entwicklung eines guten Geschmacks.“ Hier geht´s zum erwähnten Lobe-Beitrag.
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